Mit wenig Streckenplanung machen wir uns auf um das Teilstück des Zugspitz Ultratrails zwischen Ehrwald und Mittenwald zu erkunden. Die Schneeschmelze lässt die Tour zu einem kräftezehrenden Kraftakt und einem wahren Abenteuer werden.
Vielleicht hilft da ein Gedanke an gestern Nacht. Gestern Nacht, das war, bevor ich übermüdet ins Bett fiel und noch versuchte einen GPS-Track zusammenzufrickeln. Angedacht war es das ca. 45 km lange Herzstück des Salomon Ultratrails zu erkunden. Das weiß ich noch. Das Stück zwischen Ehrwald nach Mittenwald. Beim Nachplanen des Wegs auf gpsies.com zählt man die Bergspitzen, die sich im Höhenprofil auftuen. Im wesentlichen sind es drei Stück an der Zahl. Kann wohl nicht so schwer sein. Dabei vergisst man nicht nur, dass sie jeweils auf über 2000 Meter ragen, sondern auch deren Namen. Es wird, nein, es muss schon reichen zu wissen von wo man herkommt und wo man hinwill.
Wichtiger ist doch eh, wie man auf den offiziellen Weg kommt. Bei der Planung wird klar: es bietet sich die Talstation der Ehrwalder Almbahn an. Dort gibt es irgendwo in der Nähe den Koppensteig und Wiessteig, der auf den offiziellen Weg führt. Sieht bei der Planung schon ganz schön steil aus, aber eine leichtere Alternative zu finden verträgt sich nicht mit meinen müden Augen. Stattdessen schießen mir weitere Fragen durch den Kopf: Wie kommt man zur Ehrwalder Almbahn? Unser Auto sollte am morgen nach Mittenwald gebracht werden, damit wir abends wieder heimkommen. Ahja, es fährt ein Bus vom Ehrwalder Bahnhof, dessen Abfahrtsplan man nicht so recht verstehen will. Nach einigen Leseversuchen hat man es. Wir sollten so gegen halb neun in Ehwald sein. Uff, dann müssen wir ganz schön früh raus. Immerhin müssen wir mit dem Auto nach Mittenwald und von Mittenwald mit der Bahn nach Ehrwald. Ab ins Bett.
Ja, ich erinnere mich. das war gestern Nacht gewesen. Jetzt ist es früh am Morgen und kein Hahn schreit.
Über den Koppen- und Wiesensteig bei Ehrwald auf die offizielle Ultratrail-Strecke
Die allergröbste Planung ist also erledigt, die Nacht verging viel zu schnell. Die Planung ging allerdings auf. In Mittenwald kamen wir äußerst pünktlich an und ich konnte noch einen kurzen Abstecher in die dortige Bäckerei machen, wo ich Frühstück in Form von 2 Brezen und Belohnungsessen in Form von 2 Nougatcroissants kaufte. Die Brezen verschwanden während der Zugfahrt von Mittenwald nach Ehrwald in unseren Mund, die Croissants hingegen im Rucksack, wo sie erstmal in Vergessenheit gerieten. In Ehrwald kamen wir gegen halb neun an und an der Haltestelle stand tatsächlich ein Bus. Freundlich gegrüßt fragte uns der Fahrer, wo wir denn hinwollten. Unsere Planung war wohl doch nicht so genial, mir fiel nur noch ein, dass wir zu irgendeiner Seilbahnstation müssten. “Zugspitze” klang es aus dem Bus heraus. “Neinnein, die andere”. “Ach Ehrwalder Alm. Da müsst ihr einen kurzen Moment warten, ich komme gleich wieder, sonst müsst ihr doppelt zahlen”.
Immerhin der Busfahrer schien im Gegensatz zu uns also zu wissen, wo er hinmuss. Wir warteten also ein paar Minuten ehe wir vom netten Fahrer eingesammelt wurden. An der Talstation der Ehrwalder Almbahn wünschte er uns für unser Unterfangen noch viel Spaß und dann standen wir da auf uns alleine gestellt. Die GPS Uhr zeigte an, dass der Steig irgendwie ein wenig südlich von uns beginnen muss. Also über die Parkplätze den direkten Weg aufgesucht. Der endete an einem kleinen Bach, den man jedoch über eine naheliegendes Brückchen überqueren konnte. Querfeldein ging es dann weiter, bis wir tatsächlich den Aufstiegsweg fanden, der uns auf den Koppensteig bringen sollte. Gut, Geraden sind immerhin die kürzesten Verbindungen zwischen zwei Punkten. Damit haben wir sicherlich ein paar Meter gespart, sollten doch noch zahlreiche vor uns liegen.
Das Höhenprofil vom Vortag sollte nicht lügen: Der Koppensteig ist steil, sehr schön und führt über einen ansehnlichen Wurzeltrail. Außerdem geht er nahtlos in den Wiesensteig über. Ein für sich genommen auch außerordentlich steiler und direkter Aufstieg zum Hauptweg, der einen in Richtung der Ehrwalder Alm bringen sollte. Wer eines Tages wie wir auf den Gedanken kommen sollte nur das Filetstück des Ultratrails einmal abzuwandern, der sollte unbedingt diesen Aufstieg wählen, macht er doch wach und regt den Kreislauf an.
(Anmerkungen: Wochen später nach meinem erfolgreichem Abschluss beim Ultratrail, habe ich auf die harte Art feststellen müssen, dass die Ultratrailstrecke tatsächlich auf dem Wiesensteig mündet und von dort steil hoch geht. Gut, dass ich das Stück schon kannte.)
Auf zur Hochfeldernalm
Der Wiesensteig mündet auf einem breiteren Wanderweg. Erfreulich ist dabei, dass er flach verläuft, aber immer wieder höchst beeindruckende Panoramablicke auf das gegenüberliegende Mieminger Gebirge anbietet.
Allerdings müssen irgendwo ja auch die Höhenmeter herkommen. Diese beginnen, sobald der Wirtschaftsweg auf eine asphaltierte Straße führt, die einen in Richtung der Ehrwalder Alm trägt. Vorbei geht es am Tiroler Haus mit Blick auf die Wetterspitzen.
Wir holten ein älteres Päärchen ein, was recht zügig unterwegs war. Neben einen “Grüßt Gott” fragten sie uns, ob sie richtig wären auf dem Weg zur Pestkapelle. Sie würden noch in Richtung Gatterl wollen. Unsere Planung wurde also abermals kalt erwischt.
Pestkapelle?! Habe ich gestern irgendwo gelesen bei der Planung. Kommen wir da tatsächlich vorbei?! Keine Ahnung. Ich zuckte mein Handy und versuchte eine Onlineverbindung aufzubauen, um den Track zu checken. Die Aktion wurde jedoch unterbrochen, da ein Jeep zufällig vorbeifuhr und der Fahrer uns die Auskunft gab, dass sie nur ein kleines Stückchen weiter vor uns liegen würde. Weiter ging es also in Richtung der Pestkapelle. Die unscheinbare Kapelle erreichten mein Bruder und ich jedoch nicht. 50 Meter vorher geht der Weg auf den Max-Klotz-Steig ab. Ab hier beginnt dann auch wieder das Pfadige. Oder besser gesagt: das Anstrengende. Der Steig führt mitten durch die Sonne vorbei an der Hochfeldernalm, belohnt einem jeden einzelnen Tropfen Schweiß und jeden Schritt weiter nach oben jedoch mit einem einmaligen Panorama.
Von der Hochfeldernalm zum Feldernjöchl
Nach einer ewig wirkenden Steigung am ersten “Kamm” angekommen, genoßen wir erstmal den Ausblick und ruhten uns eine kurze Zeit aus. Der Löwenteil der Steigung des Weges zum Felderer Joch liegt hinter uns.
Nun geht es defakto nur noch auf der Nordseite des “Kammes” wieder hinunter zum Jöchl…Kann nicht so schwer sein. Einzige Problem: während wir in der Südseite in der Sonne bruzelten, befindet sich auf der Nordseite noch jede Menge Schnee auf dem Weg, der aufgrund der Temperaturen matschig zu gehen ist und es herrscht vor allem akute Einsturzgefahr. Wir kämpften uns über das Schneefeld. Die Spuren im Schnee waren dabei alt. Hier waren wir heute also die Ersten. Beim Überqueren stockte an einer Stelle kurz unser Atem: Neben einen Felsen war schon der Schnee geschmolzen und offenbarte, dass das darunter liegende Luftloch sicherlich an die 2 Meter tief war. Vorsichtig und mit ein wenig Abstand und gedrückten Daumen nicht einzukrachen, suchten wir uns einen Weg durch den Schnee drumherum und überwanden das Hinderniss unbeschadet. Der Weg zum Feldernjöchl war somit frei.
Dort kamen uns mit kurzen Laufsachen und Laufschuhen bekleideten Jungs, schwer und mit Steighilfen an den festen Bergschuhen ausgerüstete Bergwanderer aus der Richtung des Gatterls entgegen. Sie begrüßten uns und fragten uns -natürlich- wohin wir denn wollten. Nach einem verlegenen Schweigen meinerseits, immerhin wußte ich nicht was unsere nächste Station war, half mir der Blick auf den Wegweiser auf die Sprünge eine Antwort herauszubringen: “Richtung Leutasch geht es mit uns”.
Hoffte ich zumindest. Immerhin deutete der GPS Track meiner uhr darauf hin, die in dieser Höhe natürlich immer mal wieder, wie von der Uhrengeneration zu erwarten, Aussetzer hatte. Den Bergwanderen teilten wir noch mit, dass sie, die in Richtung Ehrwald unterwegs waren, nun das letzte Schneefeld vor sich haben. Dann verließen sie uns auch wieder. Wir hielten hingegen eine weitere Weile innen. Am Felderer Joch führt der Weg nämlich wieder an der Nordseite vorbei. Und ja, die Nordseite ist abermals Schneebedeckt. Schneezungen, die weit und steil ins Tal herunterreichen und zudem wegen der Temperatur und der damit verbundenen Lawinen-Lostritt-Gefahr gefährlich für uns ungeübte wirkten.
Abbruch am Hochfeldernjöchl?! Nicht mit uns.
Es kam der Gedanke auf die Tour an dieser Stelle abzubrechen und die Stöcke in das Gras zu stecken. Immerhin einen der Gipfel müssten wir erreicht haben. Mehr kann man doch eigentlich auch nicht erwarten. Es waren zudem keinerlei Spuren mehr im Schnee zu sehen. Dafür gibt es einen Weg über den Kamm. Steil. Mehr Höhenmeter. Ungewisser Ausblick was dahinter kommt. Es blieb für uns nur die Möglichkeit diesen auszuprobieren oder umzudrehen. Tatsächlich sollte dann auch einige Wochen später der Ultratrail wiederum über diesen Kamm führen.
Die zusätzlichen Meter durch das geröllige zerrten ganz schön an den Kräften. Vor allem der Gedanke, dass man höchstwahrscheinlich über diese ultrasteile Schotterpiste wieder runter müsste zog an der Moral. Fast oben angekommen verweilten wir kurz. Wir konnten immernoch nichts sehen, ob wir auf der anderen Seite hinunter auf den Weg kommen würden, oder ob uns dort eine Klippe erwartet. Mein Bruder machte ein paar Schritte vorraus und winkte mir zu, dass von dort ein perfekter Abstieg auf den Weg auf uns warten würde. Also zu ihm aufgeschlossen und noch kurz und froh eine Pause eingelegt. Auf dem Blick zurück in Richtung des Feldernjöchl klärten sich die Wolken auf. Wir sahen: Das Gatterl, die Zugspitze..und…die Knorrhütte.
Da waren wir vor 2 Tagen also noch im Nebel? Es sah alles so anders aus. Eine beeindruckendes Erlebnis. Durch die Grasbüschel, die sich wie Treppen begehen, ging es dann den Hang wieder hinunter zum Weg. Der nächste Teil der Strecke sollte nun erstmal wieder auf der bereits schneebefreiten Südseite entlang führen.
Allerdings nur ein kurzes Stück. Die Rückseite ist dann natürlich wieder mit Schneefeldern bedeckt gewesen unter welchem man das Schmelzwasser rauschen hörte.
Vorbei am Steinernes Hüttl in Richtung Predigstein
Beim Bergabgehen haben wir teils neue Spuren in den brüchigen, matschigen und schmelzenden Schnee getreten, teils haben wir die Schneezungen weiträumig umgangen. Wir kamen letzlich jedoch mit jedem Meter bergab auf immer häufiger auftretende schneebefreite Wegstücke, die uns dann zum Steinernes Hüttl hinunter führten.
Im Hintergrund sah man einen weiteren Kamm. Das musste nach meiner Rechnung bereits der Dritte sein, der kurze extra Anstieg zuvor zählte gedanklich für mich bereits als zweiter Gipfel. Der Weg zum Kamm in der Nähe des Predigstein verlief für uns derweil weiter abenteuerlich. Ein reissendes Flüsschen des Schmelzwassers galt es zu überspringen und die folgende Steigung auf den Kamm selbst war auch nicht ganz ohne.
Den Kamm endlich erreicht, pausierten wir daher ein wenig und wurden vom alarmanlagenartigen Pfeiffen von heimischen Murmeltieren ermuntert uns weiter aufzumachen…natürlich ging es abermals herunter. Auf dem Südsteig. Und abermals galt es unkonventionell, diesesmal jedoch kleinere Schneefelder, in äußerst steilen Gelände zu umgehen.
Endlich wieder breite Wege unter den Füßen
Der Weg schließt jedoch bald schon auf einen breiteren Hauptweg ab. Dort nahmen wir den Weg in Richtung Hochmoosalm. Das nächste Stück geht nur bergab, das ganze sogar technisch anspruchslos, leider jedoch nicht allzulange.
Der Wirtschaftsweg wirft abermals sein Kleid ab, wenn man den Schildern Richtung Hochmoosalm folgt und führt über ein ansehnliches Pfädchen über Golfplatz-grüne-Wiesen und gar über ein Brückchen idyllisch weiter bergab. Unten angekommen verbreitet sich der Weg wieder und man gelangt nach vielen verstrichenen Minuten zu einer Abzweigung…während ich mich gedanklich schon auf dem Flachen Stück auf dem Weg nach Mittenwald befinde…Hätte man gewußt, dass die nächste Station die Hochmoosalm wäre, hätte man auch direkt weitergehen können. Mit unserer Streckenunkenntnis hieß es jedoch erstmal auf GPS-Signal warten und hoffen, dass die Forerunner weiterhin “gute” Dienste tut…tat sie auch. nach mehreren Minuten wartens, leitete sie uns auf den Weg zur Hochmoosalm.
In der Festen Überzeugung die drei Gipfel doch schon hinter uns zu haben, genoßen wir erstmal unsere Belohungscroissants, ehe wir uns weiter zur Hochmoosalm aufmachten. Der Weg bis dahin verläuft ohne Probleme.
Vorbei an der Hochmoosalm: auf zum Scharnitzjoch
Ab der Hochmoosalm wird jedoch wieder ein Aufstieg entlang des Riegelweges eingeleitet. Den Riegelweg verlassen wir auf den Würziger Steig, immer den Schildern zur Wettersteinhütte und Wangalm folgend. Dabei stellten wir erfreut fest, dass der Teil der Strecke eine offizielle Lauf- und Nordic Walking Strecke ist. Mit weniger Kilometern und Höhenmetern in den Beinen kann man das Teilstück sicher auch sehr genießen: Der Steig selbst ist nämlich auch wieder sehr schön, teils zwar sehr steil, teils sehr wurzelig, aber er entschädigt alle Strapazen mit Panoramablicken, ehe man die Wettersteinhütte passiert.
Von der Wettersteinhütte geht es dann wieder konstanter bergauf. Erst zur Wankalm, dann zum Scharnitzjoch. Im Rücken breitete sich dabei mittlerweile die Dämmerung aus. Ich hatte mit einer so langen und durch den Schnee kräftezerrenden Tour nicht gerechnet und so hatten wir nur eine Stirnlampe dabei. Die Pause am Scharnitzjoch fiel wegen der Einbrechenden Dunkelheit äußerst kurz aus.
In die Dunkelheit: Der langwierige Abstieg vom Scharnitzjoch
Es galt möglichst viel vom Abstieg noch zu schaffen, ehe die Sonne komplett unterging. Und der Abstieg verhieß nichts gutes. Der Blick nach unten offenbarte, dass die Seite auf der der Weg verläuft im oberen Teil noch komplett mit Schneefeldern bedeckt war. Wir entschieden uns daher dafür auf der gegenüberliegenden Seite einem geeigneten Abstieg zu suchen. Leider gerieten wir auch auch dort immer wieder in Buchten, in denen Schneezungen abfielen und die es bei tauenden und schmelzenden Schnee zu überwinden galt. Manchmal hilft eben nur Däumchen drücken und durch und vor allem auf dem äußerst steilen Gelände die Zähne zusammenbeißen. Es gibt zudem schon einen Grund, dass Wanderwege serpentinenartig angefertigt werden…und sei es nur um die Knie zu schonen.
Irgendwann waren wir tief genug und wir sahen den Verlauf des Weges vor uns, dem wir uns nun über einen letzten Steilhang näherten. Die Schneefelder hörten auf, wir waren in Sicherheit und das bei einem Rest der Abendsonne.
Mir fühlten sich schon seit Kilometer die Füße so an, als ob ein Stein im Schuh wäre. Einen hübschen Sitzstein daher genutzt um die Schuhe zu entleeren. Es kam kein Stein heraus..beim wieder reinschlüpfen in die Schlappen allerdings erreichte mich wieder dasselbe Gefühl einen Stein im Schuh zu haben. Stunden später, wieder daheim, fand ich den Grund für das Stein-Im-Schuh-Gefühl in einer ganzen Horde an Miniblasen, die faltenartig meinen Fuß übersähten. Auf dem scheinbar endlosen Weg bergrunter verließ uns dann das Sonnenlicht und ich holte die Stirnlampe raus. Der Abstieg hintereinander zu zweit mit nur einer Stirnlampe war nicht ganz ohne, doch bald erreichten wir breitere Wirtschaftswege durch den Wald, wo man nebeneinander statt hintereinander gehen konnte.
Endlich am Hubertushof: Schmerzende Öde auf dem Weg nach Mittenwald
Nächste Station ist der Hubertushof, den wir nach einer gefühlten Ewigkeit und schmerzenden Knien erreichten. Dort begrüßte uns eine rollige Katze und wir überlegten kurz, ob wir ein Taxi anrufen sollten, oder gar auf der Landstraße in Richtung Mittenwald laufen sollten. Wir entschieden uns dagegen. Wir folgten dem Ultratrail mit schmerzenden Knien und Füßen weiter nach Mittenwald, dabei leistete uns die Katze auf den ersten 5-6 Km dieser Teilstrecke mautschende Begleitung.
Wir gingen zwar recht zügig, aber in der Nacht wurde es temperaturmässig doch recht kalt. Einzig die Abzweigung in der Nähe der Geisterklamm bereitete aufgrund des Wegweisersystems Probleme und lud uns zu einem kurzen Verlaufer in eine Sackgasse ein. Fröhlich erreichten wir jedoch die Deutsche Grenze und nach einem scheinbar endlosen Marsch dann auch Mittenwald.
Ein Fazit und ein nächtliches Mittagessen
Gesamtdauer unserer 45 km langen Wanderung: 16 Stunden und 34 Minuten, davon 11 Stunden in Bewegung. Viel schneller konnte man sich durch die Schneefelder jedoch auf den 2250 überwundenen Höhenmetern nicht vorankämpfen. Durch die unkonventionellen Abstiege machten sich zudem Knieschmerzen breit. Das bedeutet wohl das Trainingsprogramm der nächsten Wochen doch etwas zu reduzieren.
Zuhause wieder in der Ferienhütte angekommen gab es dann erstmal eine ausführliche Dusche und dann nachts gegen vier Uhr noch eine Dose Ravioli.
Es bleibt langfristig, wenn die Schmerzen verheilt sind, wohl der Eindruck einer wirklich schönen Tour durch das Wettersteingebirge. Die Strecke ist deutlich schöner, wenn auch deutlich anstrengender als das mit meiner Freundin bereits über Ostern abgelaufene Basetrail-Stück von Mittenwald nach Grainau. Als ambitionierter Wanderer kann man jedoch am Hubertushof Schluß machen. Das Stück ab dort bis Mittenwald ist eher nervig als lohnenswert…zumindest nachts. Auf den Kämmen sollte man seine Jacke immer griffbereit haben. Der Wind ist dort stark und frisch.
Außerdem sollte sich jeder Läufer im Gebirge bei einer solchen Strecke mit den wichtigsten Eckpunkten an denen man vorbeikommt besser vertraut machen, als wir es bei unserer Planung taten. Genauer zu wissen wo man ist und was als nächstes vor einem liegt hilft nicht nur der Moral. Das hatte beim Ablaufen des Basetrailes von Mittenwald nach Grainau im Ostern dieses Jahres schon besser funktioniert.