Ein Sommerurlaub. Teil 1 – Säuling

Wir schreiben Sommer 2014. Ferienzeit. Mehr order weniger spontan geht es wegen der Wetterbedingungen in Richtung Süden. Nach einer abenteuerlichen Anfahrt steht am ersten Urlaubstag die Besteigung vom Säuling auf dem Programm.

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Quo vadis?

Regen, Kälte und triste Dunkelheit wären durchaus treffende Bezeichnungen für den späteren Teil des Sommers im Jahre 2014 in Deutschland. Urlaubszeit ist ja dennoch irgendwie und während meine Freundin schon tagelang auf dem Rad an der Nordsee unterwegs sein durfte, konnte ich mich daheim im verregneten Bonn mit Zellstoff und Katzen amüsieren. Als meine Freundin von ihrer Radtour wiederkehrte, stand der Beschluss noch irgendetwas gemeinsam in der arbeitsfreien Zeit zu unternehmen schnell fest: zusammen Zelten wollten wir ausprobieren. Wohin es gehen sollte war dabei strittig. Wanderweg? Moselsteig? Sächsische Schweiz? Schwarzwald oder doch in die Berge. Auch sonntags, am Tag vor der Abreise waren wir uns noch nicht sicher wo es hingehen sollte. Als es dann am Montag hieß, dass deutschlandweit starke und anhaltende Regenfälle angesagt wurden und diese im Westen am schlimmsten wären, so war dann doch klar, dass es sehr zu meiner Freude in den bergigen Süden gehen sollte.

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Es geht in die Berge!

Aufgrund der äußerst kurzfristigen Planung legten wir ein wenig mehr als unser Minimalgepäck gegen montag Mittag in den Kofferraum und zur fortgeschrittenen Nachmittagsstunde ging es dann auch endlich los: erstmal nur in Richtung Globetrotter um uns noch eine Gaskartusche mitsamt neuen Aufsatz zu kaufen. Als wir mit unserer Beute wieder raus waren, wären wir aufgrund der fortgeschrittenen Stunde am liebsten zwar einfach wieder heimgefahren, aber nun saßen wir im Auto und irgendwann muss es ja auch mal losgehen. Also ab auf die Autobahn auffahren und dann den mühsamen Weg in Richtung Berge antreten.

Als erste Station sollte eine Tour um Schloß Neuschwanstein herum anstehen. Unterkunft wollten wir auf einem Campingplatz am Bannwaldsee beziehen. Das Navi zeigte uns eine Ankunftszeit von kurz nach 22 Uhr an. Das wird spät. Zu spät vielleicht: wir riefen während einer kurzen Fahrtpause auf dem Campignplatz an. Dort teilte man uns mit, dass heute noch bis genau 22:00 Uhr eine Ankunft theoretisch möglich wäre. Also wieder ab in Auto und weiterfahren. Doch egal in welchem Tempo man fuhr, die geschätzte Ankunftszeit wollte sich nicht verringern. Nach einigen Staus gaben wir dann in der Dunkelheit an einer Allgäuer Autobahnraststätte den Versuch auf den Campingplatz zu erreichen.

Wir stiegen aus dem Auto und kundschafteten mit einer Taschenlampe bewaffnet die naheliegende Umgebung nach einem geeigneten Platz für unser Zelt aus, wo es niemanden stören würde. Nach einem kleinen Fußmarsch entdeckten wir auch tatsächlich eine solche Stelle am ungenutzten Rande eines Feldes, eingekesselt von der naheliegenden Autobahn und einem schmalen Baumgürtel. Froh darüber Gewissheit zu haben, dass wir heute Nacht eine Unterkunft gefunden haben gingen wir zum Auto zurück und erlaubten uns in der Autobahn Raststätte eine kleine warme und übertrieben ungesunde Mahlzeit.

Danach ging es zum Auto, Zelt rausholen um es an unserer ausgekundschafteten Stelle aufzubauen. In Nullkommanix baute meine Freundin das Zelt auf, während ich mit der Taschenlampe asisstierte. Als das Zelt stand, leuchtete am anderen Ende des Feldes plötzlich Licht. Wir konnten es nicht zuordnen, woher es genau stammte und ob es z.B. von einem Wagen käme, wägten wir uns doch völlig alleine auf dem Feld. Wir beschlossen schnell das Licht auszumachen und schliefen auch rasch müde, gut und ein wenig aufgeregt ein.

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Morgenstund

Am nächsten morgen waren wir kurz nach Sonnenaufgang wach. Es regnete und durch den Regen suchten zahlreiche Kellerasseln unter unseren Utensilien im Vorzelt ein neues, trockeneres zu Hause. Schnell konnten wir jedoch die ungebetenen Haustiere zu einem Auszug aus unseren sieben Sachen überzeugen. Als wir das Zelt dann komplett aufmachten staunten wir nicht schlecht: Neben einem umfassenden Blick über die tristen zugehangenen Felder, sahen wir, dass das nächtliche Licht vom anderen Ende des Feldes von einem großen Hof kam. Danke, dass man uns für die Nacht am Feldrand gedulded hat!

Während ich schon ein paar Sachen durch den Regen zum Auto brachte, baute meine Freundin das Zelt wieder zusammen. Kurz Zähneputzen und weiter ging es in Richtung Füssen. Als wir kurz hinter Füssen auf der B17 in Richtung Schwangau waren, sahen wir ein Schild, welches uns zum Campingplatz Brunn am Forggensee brachte. Dieser erwies sich lagemässig tatsächlich sogar als noch besser als der ursprünglich geplante. Am Campingplatz angekommen durften wir vor der Einmietung schauen, wo wir unser Zelt aufbauen wollen würden und entdeckten auch Rasch einen geeignet erscheinenden Platz auf dem stufenmässig angelegten Teil der Zeltarena vom Campingplatz. Wir meldeten uns also an und fuhren mit dem Auto zu unserer Zeltstelle um unser Zelt am ausgesuchten Platz mit Seeblick aufzubauen. Nach dem Aufbau pumpten wir noch die Isomatten auf und legten sie zusammen mit den Schlafsäcken ins Zelt. Mit gutem Gefühl diese Nacht einen offiziellen Platz gefunden zu haben und mit der gestrigen Unterkunft zudem die richtige Entscheidung getroffen zu haben, machten wir uns nochmal kurz auf nach Füssen um in einer kleinen Bäckerei ein kleines Frühstück mit sahnigem Kakao zu genießen.

Bevor wir die  Backstube verließen, nahmen wir noch ein paar wirklich gut aussehende Backwaren als Belohnungshappen für unterwegs, sowie ein “Bergsteiger” Brot für den Notfall mit. Immerhin sollte es auf den Säuling gehen und es war mittlerweile doch schon wieder fast 11 Uhr geworden…Wir mussten uns also schon ein wenig beeilen zumal die anstehende Tour sowohl von den Höhenmeter also auch von der reinen Distanz schon einer fortgeschritteneren Tagestour entspricht. Also drängte ich ein wenig in Richtung Auto und wir fuhren in Richtung Hohenschwangau. Als ich an den dortigen Parkplätzen meinte, dass wir möglichst nahe am Aufstieg parken sollten, wurde uns auch schon prompt der einzige noch freie Parkplatz am davon entferntesten Punkt zugewiesen. Mal wieder Pech gehabt, aber auf die paar Meter mehr kommt es am Ende wohl auch nicht mehr drauf an. Immerhin hatte der am Vormittag immer mal wieder einsetzende Regen mittlerweile aufgehört.

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Auf zum Säuling: Erster Streich

Am Säuling war ich das letzte mal vor ca. einem Jahr und ich dachte die Strecke somit noch zu kennen und wußte zumindest, dass die Strecke gut ausgeschildert ist. Dennoch tat ich mir ein wenig schwer unter all den Touristenschildern, die zu den Schlössern führen, den Zustieg auf den Wanderweg zu finden. Irgendwo gings nach links in den Wald und die Adleraugen meiner Freundin entdeckten dann auch schon ein Zustiegsschild. Der erste Teil des Weges ist steil, folgt aber einem breiten und völlig unspektakulären Wanderweg. Nach allem was ich mit meiner Freundin dieses Jahr schon durchlaufen bin, war mir der brave Streckenverlauf fast schon ein wenig peinlich. Dennoch hatten wir durch die Steigung auch an diesem etwas kälterem Spätsommertag rasch einige Schweißperlen auf der Stirn und ich überlegte wie schlecht ich mich doch auf den Tag vorbereitet hatte in längerer Kleidung statt in Funktionswäsche loszumarschieren. Unterwegs lenkten uns bei hoher Luftfeuchtigkeit verschiedene Tiere wie Alpensalamander, ein ganzer Haufen kleiner Frösche und tausende von Ameisen von der breite des Weges ab. Ab einem Warnschild, an dem davor gewarnt wird, dass der breite Wanderweg den gesicherten Bereich verlässt, lässt man auch die an diesem eher noch tristen Tage vereinzelnden Touristen hinter sich, die sich für den Weg zur Marienbrücke auf dem Fußweg verirrt haben.

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Auf zum Säuling: Zweiter Streich

Von einer alpinen Gefahr ist allerdings relativ lange weiterhin nichts ersichtlich. Der Wegverlauf bleibt noch ein ganzes stücklang breit und eintönig. Doch wie aus dem nichts öffnet sich der Wald um den öden Wirtschaftsweg zu einer breiten Fläche und gibt bei gutem Wetter einen imposanten Blick auf den steinigen und kommenden Teil der Tour frei. Bei uns allerdings nur auf einzelne Nebelschwaden.

Der Weg wird nun pfädig und für uns äußerst matschig. Tatsächlich finden meine Schuhe keinerlei Grip und ich rutsche bei jedem Schritt berghoch immer mal wieder ein paar Zentimeter nach hinten. Meine Freundin kommt ein wenig besser auf der Matschpiste zurecht. Die Steigung zieht tendenziell ab diesem Weg nochmal an, das Gelände wird unebener und man muss gerade bei diesem rutschigen Wetter konzentriert weitergehen. Wir kommen an einer Schutzhütte an, setzen uns kurz, trinken was und brechen dann wieder nach links durch das Matschbad auf.

Die anfängliche Eintönigkeit der ersten Wanderkilometer sind hier schon längst vergessen und durch die abwechslungsreichen Eindrücke der immer mehr in Fahrt kommenden Bergwanderung ersetzt. Man läuft (und rutscht) auf schmalen Pfäden weiter den Berg entlang, dabei kann man jedoch immer mal wieder bereits imposante Panoramablicke auf das flache Bayern erhaschen. Wir werfen auch einen Blick auf den gegenüberliegenden Tegelberg, über den sich gerade eine Wolke wie eine Raupe hinwegrobbt und der vielleicht für morgen auf dem Programm steht. Unterwegs finden wir vereinzelnde wilde Himbeeren und Erdbeeren zwischen den Steinen emporwachsen, die wir genußvoll zu konsumieren wissen.

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Auf zum Säuling: Dritter Streich

Nach einiger Zeit gerät man abermals vor einem Wegweiser, welcher wiederum vor den alpinen Gefahren auf dem Säuling warnt. An einem Baum zur Zeit abgelegte Sicherungsseile und andere Klettersteigutensilien deuten zudem auch an, dass sich ab hier der Säulingsaufstieg noch einmal etwas ändern sollte: Es geht erneut steiler bergauf und das Gelände wird steiniger, exponierter und anstregender. Eingeleitet wird die nächste Passage durch eine kleine Leiter, die man jedoch ohne Probleme hinter sich lässt und beherzt zum direkt folgendem Stahlseil greift, welches zwar noch nicht notwendig wäre, aber die unschwierige Kletterei über die Steine noch ein wenig erleichtert.

Die Bergwanderung wird auf dem Stück bis zum Gipfel nun immer mal wieder mit leichter Kletterei verbunden, bei der man ab und an seine Hände beim Aufstieg benutzen muss. Wir steigen so an der Sahneseite des Berges empor und genießen mehrmals den nun freien Blick von oben auf Schloss Neuschwanstein und das phantastische Panorama der bayrischen Voralpengegend. Dabei ist uns der “Wettergott” Petrus wohlgesinnt und hat den morgendlichen Regen in teils blauen Himmel bei bester Sicht gewandelt.

Wir erreichen ein etwas längeres, stahlseilversichertes Stück, wo man den Berg beklettern muss. Auch hier sind soviele Griffe, dass der Berg für geübteren Personen sicherlich auch ohne Stahlseil machbar wäre, aber wir eher unerfahrenen Alpinisten (es sollte immerhin das erste richtige selbsterklommene gemeinsame Gipfelkreuz für uns sein) freuten uns dennoch darüber, da es das hochklettern enorm einfach macht.
Kurz später erreicht man die Gamswiese in unmittelbarer Nähe vor dem Säulingsgipfel, welche einem Sattel gleicht, auf welchem sich auch der Weg für den Abstieg in Richtung Säulinghaus befindet. In der Ferne entdeckten wir auch tatsächlich vereinzelnd ein paar Gämse als dunkle Punkte im steilen Terrain. Danach machten wir uns auf den steilen und unversicherten letzten Stück des Weges bis zum Gipfelkreuz. Zwar sind hier an manchen Stellen die Steine recht speckig, dennoch bereitet das Stück berghoch keine besonderen Probleme mehr.

Am Gipfelkreuz herrschte dann ein eisiger, starker und völlig ungemütlicher Wind, der bereits vereinzelnd Regen und vor allem dunkle Wolken von Richtung Süden brachte. Genießen konnten wir den Ausblick an diesem Tag also leider nicht und kauerten uns mit dem Gipfelbuch in die windgeschützte Nordflanke, nachdem wir unsere Regenjacken rausholten. Einen kleinen Satz ins Gipfelbuch geschrieben, legten wir es auch wieder weg, aßen rasch noch einer der Belohnungsleckereien aus der Bäckerei, die sich jedoch als totale Niete entpuppten. Aussehen täuscht eben doch über Charakter. Keine 5 Minuten später ging es wieder bergab.

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Abstiegszeit

Der Abstieg ist, wie so oft, ein wenig problematischer: Man schaut nach unten ins stark abfällige Gelände und trägt als ungeübter immer eine gewisse Höhenangst mit sich herum. Steigungen, die einem in die eine Richtung leicht vorkommen, erweisen sich in die andere Richtung als schwierig. Eine der auf dem Hinweg an diesem Tag als besonders speckig und rutschige aufgefallenen Stellen haben wir dabei (wenn auch eigentlich etwas unnötig) umstiegen, jedoch stets darauf geachtet, dass wir uns auch als eher ungeübte in diesem Terrain nicht in Gefahr bringen. Am Kamm in der Gamswiese ging es dann links die eisenseilversicherte Passage in Richtung Säulingshaus.

Für Flachländer wie uns geht es dort schon abenteuerlich zu, zumal man sich schon in leicht exponierten Gelände befindet. Auf dem Abstieg gibt es tatsächlich auch eine für mich erinnerungswürdge Stelle: einer der Steinkanten auf die man beim Heruntergehen automatisch treten will ist wegen des speckigen Steins glatt wie Schmierseife – direkt auf der Steinkante bekommt der Schuh also keinerlei Halt und man muss sich ein wenig umschauen um einen Tritt zu finden, den man aber eigentlich problemlos noch finden kann. Wir schritten immer weiter bergab in Richtung Säulinghaus und waren dabei schon dankbar um die zum Teil sehr locker gespannte Kletterhilfe in Form der Eisenkette. Dabei fällt der Blick auch immer mal wieder vom abtrünningen Gelände auf das umliegende Alpenpanorama.

Der Abstieg bis zum Säulinghaus ist ansonsten ein kurzweiliges Erlebnis. Bei dem Wetter und dem Wetter der letzten Tage machte das Säulinghaus von außen einen geschlossenen Eindruck, allerdings erblickte uns dann doch von Innen noch die Wirtin und empfing uns recht herzlich in der warmen Stube.

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Am Säulingshaus

Am Säulingshaus tranken wir etwas und aßen ein Stück leckeren Mirabellenkuchen. Draußen nahmen wir noch eine weitere Wandergruppe wahr, der wir bereitwillig die Tür zur sympathischen Hütte öffneten, so dass die eben noch an diesem Tag halbtotgeglaubte Hütte sehr belebt war. Da wir noch den ein oder anderen Kilometer vor uns hatten, verabschiedeten wir uns und machten uns auf dem Weg nach Hohenschwangau. Der Säuling wird nun noch einmal auf einem schmalen Panoramaweg umrundet und verläuft abwechslungsreich und tendenziell sogar leicht bergab.

Dabei sehen wir rorschachtestähnlich in den Gesteinsformationen am Wegrand sowohl eine versteinerten Sau (dem Säuling) als auch einen diese suchenden Schweinehirten. Auch der neueste Bergschmuck gesellt sich zu uns während wir an den riesigen Felswänden vorbeigehen. Eine letzte (unbefestigte) und sehr steile Stelle befindet sich bei der Kehrtwende am Pilgerschrofen, wo der Weg noch einmal über einen Minikamm führt, auf welchem wir eine kleine Pause machten um das Panorama zu genießen.

Danach erreicht man rasch die Schutzhütte und es kam, wie es kommen musste, auf dem letzten und matschigsten Stück bergab setzte wieder leichter Regen ein. Gott sei Dank waren wir da schon wieder unter Bäumen, die diesen bestmöglich von uns fernhielten.
Weiter geht es wieder den eintönigen breiten Wanderweg hinunter zur Marienbrücke, der uns nun jedoch nicht mehr ganz so langweilig vorkommt, da man innerlich noch an die schöne Rundtour zurückdenkt. An der Marienhütte hatten wir die Gelegenheit die Abendstimmung von Schloß Neuschwanstein einzufangen. Eigentlich wollten wir über die Pöllatschlucht nach Hohenschwangau, jedoch war diese wegen akuter Steinschlaggefahrt gesperrt. Also folgten wir dem normalen Fußweg bis zu den Toren des Schloßes, dessen Räume an diesem Abend nur noch von einem einzelnen Photographen erleuchtet schienen, der eine Fotosession mit einem Model auf dem Sonnenbalkon veranstaltete.

Wir gingen von den Pforten des Schloßes den breiten Touristenweg hinunter nach Hohenschwangau und als wir unser Auto erreichten waren wir erstmal geschockt: Die Schranke durch die wir eingefahren sind war geschlossen. Wir fuhren also etwas in Panik versetzt ein Stückchen auf dem Parkplatz entlang und entdeckten den etwas versteckten regulären Ausgang. Dann freuten wir uns darüber bald etwas warmes und essbares über den Gaskocher zuzubereiten. Am Campingplatz angekommen setzte allerdings schon die Dunkelheit ein und die Regenstabilität war ungewiss. Nach einer Duschorgie war es dann schon Nacht. Da wir ein Kochen im Vorzelt an diesem Abend noch nicht ausprobieren wollten, entschlossen wir uns so für das gekaufte Bergsteigerbrot, Nüssen und Müsli statt Schnellkochreis mit Paprika. Dabei begann es dann tatsächlich auch immer stärker zu regnen. Auch wenn unsere Mägen nach der Tagestrapaze etwas enttäuscht zurückgelassen wurden, so war es dennoch ein durchaus schon abenteuerliches und schönes unterfangen: Das erste gemeinsame Gipfelkreuz im alpinen Gelände lag hinter uns.

Müde machten wir nach der notdürftigen Mahlzeit die Taschenlampe aus und versuchten zu schlafen. Es war jetzt erst, wo ich festgestellt habe, dass die Plateaustufen des Zeltplatzes stellenweise schief und nicht eben waren. Auf meiner Seite im Zelte konnte ich mich daher in der Nacht entscheiden: wollte ich mit dem Kopf als höchsten Punkt an der Fußseite des Zeltes schlafen und dafür immer die Zeltwand in der Nase haben oder auf der Kopfseite mit “Kopf nach unten” schlafen, was nicht lange gut geht. Weder die eine noch die andere Position war für mich gut und so drehte ich mich in alle möglichen Positionen ohne auch nur eine zum Schlafen zu finden. Immerhin hat es irgendwann angefangen stark zu regnen, womit dann auch meine Freundin nicht mehr richtig schlafen konnte, die sich mit dem Kopf zum Fußende eingenistet hatte.

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Fazit zum Säuling

Zum Säuling habe ich eine ganz besondere Beziehung. Mit seinen 2047m war er für mich vor Jahren der erste 2000er, den ich bestiegen habe. Der Aufstieg lässt sich grob in drei Etappen einteilen, die vom breiten Forstweg bis zu einer richtigen Bergwanderung reichen. Gemein haben die Abschnitte, dass es stets bergauf geht. Auf den letzten Metern bis zum Gipfel muss man sich dabei noch gut auf den Aufstieg konzentrieren.

Der Berg liegt im Randgebiet der Alpen und somit bietet sich beim Aufstieg immer mal wieder die Gelgenheit die Weitsicht in Richtung des ansonsten noch flachen Bayerns zu genießen.  Beim Abstieg bietet sich normalerweise noch der Weg durch die Pöllatschlucht an – wenn dieser denn freigegeben ist.

Die Besteigung des Säulings auf dem hier vorgenommenen Rundweg ist konditionsmässig durchaus fordernd, aber empfehlenswert.

Streckenverlauf und Daten

Gesamtstrecke: 21.07 km
Maximale Höhe: 2016 m
Minimale Höhe: 789 m
Gesamtanstieg: 1816 m
Gesamtabstieg: 1834 m
Gesamtzeit: 09:07:08
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