Ostern in Grainau – Tag 3: Von Mittenwald nach Grainau (Salomon Zugspitz Basetrail)

Am Abschluß unseres Osterurlaubs Erkundschaften wir die Basetrail (XL) Distanz des Salomon Zugspitz Ultratrails. Der Weg führt uns von Mittenwald in Richtung Alpsspitze zum Osterfelderkopf. Von dort geht es wieder runter nach Grainau.

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Am heutigen Sonntag stand das eigentliche Ziel unseres österlichen Lauf- und Wanderurlaubs zum Wettersteingebirge an: die Auskundschaftung der Strecke des Salomon Zugspitz Basetrails. Um die fast 40 km lange Strecke in aller Ruhe abwandern zu können, verließen wir heute unsere Ferienhütte ohne detailierte Brotzeit, aber mit rasant gepackten Rucksäcken.
Es versprach ein herrlicher und regenfreier Tag zu werden, brachen wird doch bei wolkenfreien blauen Himmel auf an dem einzig der etwas träge Mond noch über die Zugspitze wachte. Netterweise war von unserer Ferienhütte auch schon das schweißbrecherische Ziel unserer heutigen Tour zu erkennen: Die Bahnstation an der Alpspitze. Aus Ortsunkenntnisse staunten wir jedoch auf dem Weg zur Bahn nur darüber, was denn da wohl für eine Station am Berg wäre, ohne zu erkennen, dass wir tatsächlich noch heute dorthin laufen würden. Um kurz nach 8 Uhr erreichten wir in Untergrainau eine Bahn um die Anreise nach Mittenwald anzutreten. Etwas verwundert waren wir, dass man in Untergrainau die Bahntickets selbst nur in der Bahn beim Personal kaufen kann. Dieses war jedoch schon deutlich wacher als wir, sehr gut gelaunt und außergewöhnlich freundlich uns gegenüber.

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Mittenwald und der Laintal Wasserfall

In Mittenwald steigt man dann erstmal aus der Bahn und erblickt den imposanten Karwendel, zu dessen Füssen Mittenwald liegt. Wegen unserer äußerst schnell gepackten Rucksäcken und des guten Wetters deckten ich mich noch im Bahnhofsladen mit zwei Capri Sonnen ein um einen eventuellen Versorgungsengpass entgegenzuwirken. Unser “Schulausflug” konnte also beginnen. Auf den Weg zum offiziellen Startpunkts des Salomon Zugspitz Basetrails passierten wir zudem noch eine Bäckerei, an der wir uns noch ein Nougatcroissant als Belohnungshappen für später gönnten.
Der offiziellen Startpunkt des Basetrails ist im Zentrum von Mittenwald in der Nähe der Kirche “Peter und Paul”. Man läuft zwischen den hübsch angeordneten Häusern entlang der Obermarkt und biegt dann schon recht rasch in Richtung des Laintal Wasserfalls ab. Der Weg verläuft bis zum Wasserfalls flach und somit gut laufbar, ab dem Wasserfall empfiehlt es sich jedoch tatsächlich hochzugehen, ist der dortige Anstieg neben des Wasserfalls doch durchaus beachtlich, wenn auch kurz. Da die Strecke zudem dort das erste mal verengt ist, ist bei der offiziellen Veranstaltung ohnehin mit Schlangenbildung zu rechnen. Wir waren von der Schönheit der Umgebung so beeindruckt, dass wir alle paar Meter ein Photopäuschen einlegten. Der Anstieg lohnt sich.

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Vom Laintalwasserfall zum Ferchensee

Oberhalb des Wasserfalls angekommen führt der Weg dann auf einem sehr gut laufbaren und technisch Anspruchslosen Weg entlang der Lainbachs und mündet auf eine relativ offene Fläche, welches den Blick auf das umliegende Gebirge und die Wettersteinwand (???) freigibt. Von dort hat man es dann auch nicht mehr weit ehe man hinter der Andachtstelle Maria Königin vorbei bei der Lutersee-Alm den Lautersee tangiert.

Wenig später kommt nochmal ein äußerst kurzer Anstieg, der aber, kaum der Rede wert, sofort hinter uns gelassen wird. Der Weg führt auf größtenteils normalen und gut ausgebauten Wanderwegen relativ eben zum Ferchensee, den man entlang des Westufers umrundet. Nach der Umrundung stößt der Uferweg auf eine Alm und mündet auf einen breiteren Wirtschaftsweg.

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Weiter zum Kälbersteig

ann kündigt sich dann jedoch schon der zweite richtige Aufstieg breiterem Wirtschaftsweg, dem Bahnholzweg in Richtung der Wettersteinalm an. Diesem folgt man berghoch bis man auf den sogenannten Schachenweg abbiegt, wo es dann auch kurz später das erste mal wieder ein paar meter bergab zur Steil’n Hütte geht. Kurz später muss man dann jedoch die zuvor verlorenen Höhenmeter wieder auf breiten Wirtschaftswegen erklimmen.

Es folgt dann jedoch recht bald schon der technisch anspruchsvollere Abstieg über den Kälbersteig: Ein steiniger und sehr schöner Singletrail am Rande des Wettersteingebirges, der teilweise verstuft zur Partnachklamm hinunterführt und beim herunterlaufen ein umreissendes Panorama preisgibt. Uns fiel erst gegen Ende des Runterlaufens auf, dass wir auf dem Kälbersteig doch bereits zwei Tage zuvor schon waren, als wir vom Schachenhaus hinunterliefen. Damals versperrte uns noch dichte Bewölkung die Sicht was ein Wiedererkennen nun fast unmöglich machte. Dennoch: den Singletrail hinabzulaufen macht einfach nur Spaß, wenn man noch wie wir am Anfang der Tour steht. Die Partnachwird somit recht zügig erreicht.

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Eiserne Brücke und Partnachalm

Die Strecke des Basetrails führt dann jedoch nicht durch die Klamm, sondern über die Klamm hinweg. Auch wenn es nicht viele Höhenmeter sind, die dabei zu überwinden sind: die Steigung zieht rapide an. Aufgrund von hochfrequenten Touristenbetrieb hatten sind wir jedoch langsam hochgestiegen, was ein Glück war: denn die richtige Anstrengung kommt dann erst noch, wenn man die Partnach oberhalb der Klamm über die Eiserne Brücke passiert und zur Partnachalm aufsteigt. Auf diesem kurzen Stück bis zur Partnachalm können wahrhaft einige Körner gelassen werden.

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Weiter in Richtung Alpspitze

Daraufhin verläuft der Weg aber wieder harmlos entlang von etwas breiteren Wirtschaftswegen oberhalb des Reintals.

Diesen folgt man problemlos und wird so sanft auf den zuvorliegenden Anstieg in Richtung Alpspitze eingeleitet. Das man sich dann wahrlich auf dem letzten und damit anstrengensten Stück der Tour, dem Anstieg bis zum Osterfelderkopf an der Alpspitze befindet, merkt man dabei erst so richtig, wenn der Weg sich auf einmal verengt. Während man den immer schmaler werdenden pfad folgt, baut die Steigung immer weiter auf und mündet letztendlich in die Serpentinen, die bis zum “Kamm”, der Hochalmstraße in der nähe einer Station der Langenfelderbahn (?) führen.

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Aufstieg geschafft?!

Man freut sich, dass man es doch endlich geschafft habe, aber die Freude weilt nur kurz. Vor einen warten noch ca. 400-500 anstrengende und zähe Höhenmeter der “Ehrenrunde” bis zum Osterfelderkopf über breite Wanderwege. Für uns wurde nach den Serpentinen jedoch auf, nach meiner Uhr, ca. 1600 Höhenmetern die Schneegrenze erreicht. Im leichten Schnee befanden sich noch zahlreiche Spuren von den Schneeraupen, die noch vor 1-2 Wochen wegen des Winterbetriebes dort vermehrt ihr Unwesen treiben mussten. Der zweite Teil des Anstieges beginnt aber erstmal recht anspruchslos bis zur Hochalmhütte, ab der wir von dichten Nebel erwartet wurden. Der Nebel war so dicht, dass wir keine 10 meter gucken konnten und somit auch nicht erahnen konnten wie weit es noch hochgeht, alleine die miese Sicht machte dabei dann jeden Schritt nach vorne durch den Schnee doppelt so anstrengend, auch wenn der Weg viele Spuren aufwies und das Terrain gänzlich ungefährlich ist. Zum Glück klärte der Nebel recht rasch wieder auf und wir waren überrascht plötzlich auf Gestein zu blicken, was höchstens Steinwurf von uns etnfernt war. So ließ es sich jedoch schon besser gehen. Das Problem des Schnees blieb jedoch bestehen: Man erkennt nicht wo der richtige Weg hergeht und folgt somit den Spuren. Es trifft sich dabei, dass diese Spuren dann oftmals den direkten Weg nach oben präferieren, was in unseren Fall den Anstieg auf den Skipisten entspricht, die vor ein paar Tagen dort noch angelegt waren. Auch wenn wir grundsätzlich Glück mit der Menge an Schnee hatten, so ließ sich zudem an den Hängen ein einsacken nicht vermeiden, was die Anstrengung noch erhöhte.

Irgendwann verläuft der Weg jedoch jedoch zwischen Felswänden und hinter diesen wird dann auch mit der Station der Alpspitzbahn das Ziel unseres Bergauflaufs ersichtlich, welches man dann auch irgendwie (und auf ziemlich direkten Weg) erreicht.

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Osterfelderkopf und Alpspix

Oben angekommen haben wir dann erstmal eine etwas längere Pause in der Nähe des Osterfelderkopfes gemacht ehe wir uns noch auf den Alpspix schlichen. Dieser ist eine freistehende und schwingende Aussichtsplattform, die den direkten Blick nach unten ermöglicht. Für mich war es ein äußerst beklemmendes Gefühl auf selbige zu steigen, aber eine tolle Erfahrung.

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 Der Abstieg bis zum Jägersteig

Nachdem wir unser Croissant verzehrten machten wir uns auf den Abstieg. Leider war ab der Bahnstation wegen des noch liegenden Schnees kein Weg erkennbar, und so schlugen wir unsere eigene Spur hinab. Das man die richtige Richtung einschlägt merkt man jedoch, weil wenig später hier und da Stellen wegen Informationstafeln stellen vom Weg sichtbar waren. Wir kämpften uns so weiter bis zu einem Wegweiser. An diesem macht der offizielle Basetrail eigentlich noch einen schlenker in Richtung des Hupfleitenjochs, für uns war an dieser Stelle jedoch kein Stück des Weges erkennbar, noch eine Spur im Schnee gewesen, die dorthin führen sollte. Somit ging es für uns weiter auf den direkten Weg bergab, dabei hatten wir ein wenig Glück, da der eingeschlagene Weg wegen seiner Sonnenlage schon relativ schneebefreit war. Nach dem gewählten Weg traten wir irgendwann wieder auf einen breiteren Weg, der uns in den Nebel vorbei an einer Zwischenstation der Langenfelder Bahn führte. Dann mündete die offizielle Strecke wieder auf unseren Weg und wir schloßen den Kreis der “Ehrenrunde zum Osterfelderkopf” und traten neben der “Talstation” der Langenfelder Bahn auf den Jägersteig ein.

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Über den Jägersteig zurück nach Grainau

Der Jägersteig ist neben den Kälbersteig dann die zweite Downhillpassage, die auf einen Singletrail bewältigt wird. Hier hatten wir Glück, dass die Schneegrenze schon zurückgelassen ist. Der Steig selbst ist jedoch wieder nur mit erhöhter Konzentration abzulaufen. Ich nehme an, dass es gerade bei Regen dort auch sehr rutschig sein kann. An einer Stelle läuft sogar Wasser über den Weg und ist dort extrem rutschig. Hier heißt es langsam machen. Nach dem Verlust von zahlreichen Höhenmetern auf dem Jägersteig, folgten wir den Schildern nach Grainau…und verliefen uns dadurch prompt. Unser Abstieg endete auf einer Weidewiese, die wir querten um in die Nähe von Hammersbach zu kommen. Wir mussten ein wenig suchen um von dort eine Abstiegsmöglichkeit zu finden. Es führt dort zwar ein Weg herunter, doch dieser ist noch nicht begehbar, da überall Baumstämme den Weg versperren. Das nächste mal sollte man wohl doch wieder dem GPS-Track und nicht der Beschilderung folgen. Doch irgendwann kommt man an der Hammersbacher Hütte hinaus, wo wir eine Pause einlegten. In der Hütte ließ uns der Wirt zwar nicht in die österlichen Räumlichkeiten herein, aber brachte uns leckere Süßspeisen nach draußen.

Das letzte Stück des Basetrails führt dann auf einer scheinbar sich ewig ziehenden Straße bis zum Zugspitzbad. Für uns ging es dann noch einige km zu Fuß weiter nach Untergrainau.
Insgesamt ein äußerst schöner Tag, der kurz vor dem Osterfelderkopf durch Steigung, Schnee und Sicht zwar sehr anstrengend wurde. Generell scheint der Basetrail jedoch sehr gut machbar zu sein: Wir haben mit zahlreichen Pausen und Photopäuschen ca. 11:30 h bei einer reinen Gehzeit von ca. 8:15 Stunden gebraucht. Dabei sind wir bis auf den Kälbersteig und den Jägersteig alle Strecken gemächlich gewandert.

Ende Juni erwartet die Basetrailer ein schöner Lauf entlang des Wettersteingebirges, der für eine derart groß angelegte Veranstaltung dennoch einige Highlights zu bieten hat.

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Fazit und Weiteres

Wir beide haben die Tour ohne größere Strapazen überstehen können und so ging es am nächsten Tag wieder nach einem wunderschönen und sehr erlebnisreichen Osterwochenende in den Bergen wieder nach Hause.

Insgesamt waren wir an diesem Wochenende ca. 90 km unterwegs und haben dabei mehr als 4500 Höhenmeter gemacht. Es bleibt ein sehr gelungener Ersteindruck vom Wettersteingebirge und das für mich glückliche Gefühl mit einer außergewöhnlichen Frau zusammen zu sein, die gerne auch auf solchen Touren mit mir unterwegs ist, auch wenn es manchmal recht anstrengend sein kann.

Ein großer Dank für dieses gelungene Wochenende geht auch an Familie Haslinger, in deren Ferienhütte Beate wir beide uns bestens versorgen und ausruhen konnten.

Streckenverlauf und Daten

Gesamtstrecke: 43.29 km
Maximale Höhe: 2034 m
Minimale Höhe: 746 m
Gesamtanstieg: 3185 m
Gesamtabstieg: 3356 m
Gesamtzeit: 11:23:39
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